Quds-Tag 2008
Am Sa. 27.9.2008 fand in Berlin die alljährliche
Demonstration in Deutschland zum Quds-Tag (Jerusalem-Tag) statt.
Rund 600 Teilnehmer
starteten um 14:30 am Adenauerplatz in Richtung Wittenbergplatz; vorneweg
ein Lautsprecherwagen, der die Losungen der Demonstration vortrug. Am
häufigsten wurde die Parole:
Muslime, Juden und Christen,
Hand in Hand gegen Zionisten
vorgetragen. Der Friedliche Demonstrationszug führte über
der Kurfürstendamm vorbei an der Friedenskirche bis hin zum
Wittenbergplatz. Die Bevölkerung Berlins wurde darauf aufmerksam gemacht,
dass man niemals denjenigen glauben schenken soll, die Mauern aufbauen und
Menschen hinter Mauern einsperren wollen, sondern denjenigen glauben soll,
die hinter Mauern eingesperrt werden sollen und um Hilfe rufen.
Eine zionistische Journalistin fragte aufgebracht bei der
Polizei, ob man so etwas gegen "Juden" in Deutschland sagen darf? Man
durfte! Denn sämtliche Parolen waren nicht gegen Juden sondern gegen den
Zionismus gerichtet! Und die Behauptung, dass Antizionismus mit
Antisemitismus gleich zu setzen sei, glaubte ohnehin kaum ein Passant
mehr; auch jenes Totschlagargument der Zionisten ist inzwischen ausgereizt
bzw. überzogen. Dennoch war die Polizei übervorsichtig und verbot im
Vorfeld zwei Plakate; eines mit der Aufschrift "Zionismus = Rassismus"
und das andere mit der Aufschrift "Israelische Regierung gehört vor ein
Kriegsverbrechertribunal". Obwohl das sicherlich kein unbedeutender
Einschnitt in die Meinungsfreiheit in Deutschland darstellt, fügte sich
die Demonstrationsleitung ohne Diskussion und kooperierte bis zum Schluss
vorbildhaft mit der Polizei, die dann vermelden konnte, dass es keine
"nennenswerte Vorkommnisse" gab.
Im Demonstrationszug selbst fanden sich Plakate, die die
Bundesregierung dazu aufforderten, keinen Schulterschluss mit
Kriegsverbrecher zu üben und Israel nicht mit Waffen zu versorgen. Die
existierenden Atomwaffen Israels wurden genau so thematisiert wie die
Besatzung des Irak und Afghanistans, steht doch die Besatzung Palästinas
stellvertretende für eine Ideologie der Besatzung und gewaltsame Arroganz
der Macht.
Die Gegendemonstration, zu der über 20 bekannt Personen
aufgerufen hatten, (darunter Gysi und Volker Beck) verblieb mehr als
blass, da die Zahl der Gegendemonstranten einmal mehr geringer war als die
Zahl der Leute, die dazu aufgerufen hatten. Daran können falsche
Zahlenangaben der Hofberichterstattung auch nichts ändern.
In der Abschlusskundgebung des Friedensmarsches auf dem
Wittenbergplatz wurde noch einmal der friedensfördernde Charakter des
weltweiten Jerusalem-Tages betont und welche Gefahr für den Weltfrieden
vom Zionismus ausgeht. Das gemeinsame Einheitsbittegebet, beendete die
Veranstaltung. Die Teilnehmer verabschiedeten sich - einige Busse
besuchten noch Moscheen in Berlin - und traten die Heimreise an.
Bei aller Harmonie und erneut gelungenem Ablauf, sowie
erfolgreichem Verlauf, ist eine innerislamische Selbstkritik durchaus
angebracht. Ein kleine Gruppe von gut 10 palästinensischen Hitzköpfen, die
sich unter die friedlichen Demonstranten geschmuggelt hatten, war
offensichtlich beim Passieren der israelischen Flaggen der
Gegendemonstration auf nichts anderes aus, als auf Krawall. Eine Kette von
besonnenen muslimischen Demonstranten innerhalb des Demonstrationszuges,
sowie demonstrativ aufgestellte Polizisten waren zwar für jene Hitzköpfe,
die dann laut "PLO, PLO" riefen, nicht zu überwinden; aber jene kleine
Gruppe stellte dennoch eine Schande für die restlichen Demonstranten dar.
Mit undisziplinierten Menschen, hüben wie drüben, ist ein Friedenprozess
und die Überwindung des Zionismus noch schwieriger, als es ohnehin schon
ist. Sicherlich werden die Veranstalter in Zukunft geeignete Maßnahmen
ergreifen, um diese erstmalig aufgetretenen Teilnehmer von der friedlichen
Kundgebung auszuschließen, denn sie haben nichts zu suchen unter
disziplinierten Menschen, die auch in der Disziplin des Heiligen Monats
Ramadan an der Demonstration teilnehmen! Der Quds-Tag findet jährlich am
letzten Wochenende des Monats Ramadan statt in der Hoffnung, dass es eines
Tages nicht mehr nötig sein wird.
Die folgenden Bilder wurden dem Muslim-Markt zur
Veröffentlichung zur Verfügung gestellt.
Auf dem Adenauer-Platz versammeln sich die Teilnehmer und muslimische
wie nichtmuslimische Journalisten führen erste Interviews
Die ersten Plakate werden für den Demonstrationszug vorbereitet
Ein der am häufigsten gerufenen Parolen war:
Muslime, Juden und Christen
Hand in Hand gegen Zionisten
Eich wichtige Unterscheidung: Die Demonstranten sind Antizionisten aber
keine Antisemiten!
Der Demonstrationszug setzt sich in Bewegung auf dem Kurfürstendamm
Der Quds-Tag (Jerusalem-Tag) richtet sich gegen alle Unterdrückungen
der Welt
Bei einigen Plakaten schimmerte die Sonne durch: "Merkel, kein
Schulterschluss mit den israelischen Kriegsverbrechern"
Im Schatten waren sie aber gut zu lesen
Kein Krieg mehr im Namen der Demokratie
Atomare Abrüstung beginnt bei den existierenden Waffen Israels
Islamische Geistliche ehren den Demonstrationszug
Muslimas mit ihren Kindern verdeutlichen den friedlichen Charakter der
Demonstration
Sie demonstrieren auch für die Einigkeit von Muslimen, Juden und
Christen
Die USA sind schon lange kein Vorbild mehr für die Welt
Jerusalem soll Hauptstadt des Weltfriedens werden
Rednerinnen der Abschlusskundgebung