Im Namen des Erhabenen  
  Palästina-Spezial
 

Rachel Corrie (ISM-Foto)Photostory Rachel Corrie

Familie von Rachel Corrie bringt Israel schließlich auf die Anklagebank

Diese Seite wurde aus verschiedenen Quellen zusammengestellt. 

Erste Quelle: Nigel Parry u. Arjan El Fassed - Electronic Intifada 16.03.2003 – Znet

Wir wünschen dieser Heldin der Wahrheit und Wahrhaftigkeit Gottes Segen und ewige Glückseligkeit! Siehe auch:

- "Freiwillige" Selbstzensur - "My Name Is Rachel Corrie" in Kanada abgesagt

Ein Freiwilliger der 'Internationalen Solidaritätsbewegung' (ISM) hält Rachel Corries US-Pass hoch. Der Aktivist daneben hat einen Schock. Diese Szene spielte sich im Al-Najjar-Hospital in Rafah / Okkupiertes Gaza ab. Rachel Corrie war von einem israelischen Bulldozerfahrer getötet worden, als sie gegen den Abriß eines palästinensischen Hauses protestierte. (Mohammad Al-Moghair)

  Ein Freiwilliger der 'Internationalen Solidaritätsbewegung' (ISM)
		  hält Rachel Corries US-Pass hoch. Der Aktivist daneben hat einen
		  Schock. Diese Szene spielte sich im Al-Najjar-Hospital in Rafah /
		  Okkupiertes Gaza ab. Rachel Corrie war von einem israelischen Bulldozerfahrer
		  getötet worden, als sie gegen den Abriß eines palästinensischen Hauses protestierte. (Mohammad Al-Moghair)Am 16. März 2003 wurde die 23-jährige amerikanische Friedensaktivistin Rachel Corrie in Rafah, Okkupiertes Gaza, von einem israelischen Bulldozerfahrer ermordet. Rachel Corrie stammt aus Olympia/Washington. Sie hielt sich in Gaza auf, um als Freiwillige der 'Internationalen Solidaritätsbewegung' gegen das Niederbulldozern eines palästinensischen Hauses zu protestieren. E-mail-Report des 'Palestine Monitor': "Rachel Corey (!), 23 Jahre alt, aus dem US-Staat Washington, starb, als sie versuchte, israelische Armee-Bulldozer davon abzuhalten, ein palästinensisches Heim niederzureißen. Mehrere andere Ausländer, die auch dabei waren, gaben an, der Bulldozerfahrer hätte gewusst, dass Rachel da war u. hätte dennoch weitergemacht mit dem Abriß des Hauses. Er hätte Sand u. schwere Trümmerteile auf die junge Frau gehäuft und sie anschließend mit dem Bulldozer zu Boden geworfen; dann sei er über sie hinweggefahren. Dabei wurden Rachel beide Arme, Beine sowie der Schädel gebrochen. Man brachte sie ins Krankenhaus, wo sie später starb. Ein zweiter Ausländer wurde gleichfalls verletzt u. musste ins Krankenhaus gebracht werden - über dessen Nationalität ist bislang nichts bekannt". 

Aus dem Pressetext der ISM:

"Rachel hat in Häusern von Palästinensern mitgelebt, die von illegalem Abriss bedroht sind. Heute stellte sie sich zusammen mit anderen gewaltlosen internationalen Aktivisten vor ein Haus, das illegalerweise abgerissen werden sollte. Laut Zeugenaussagen wurde sie von einem israelischen Armee- Bulldozer zweimal überrollt, als dieser das palästinensische Haus niederriss. Die Zeugen sagen aus, Rachel wäre für den Bulldozerfahrer klar sichtbar gewesen. Sie hätte nichts getan, was den Angriff provoziert hätte."

Die folgenden Fotos beweisen klar: Rachel war sichtbar gekennzeichnet, sie hatte ein Megaphon, u. sie stellte für den Bulldozerfahrer keinerlei Bedrohung dar:

Rachel Corrie stellt den Bulldozerfahrer zur Rede (Foto: ISM) Rachel Corrie stellt den Bulldozer-fahrer zur Rede (Foto: ISM) 
 Hier wird deutlich, dass Rachel markierte Kleidung trägt,sie hält ein Megaphon u. spricht mit dem Bulldozerfahrer,
	 der gerade dabei ist, ein palästinensisches Haus niederzureißen.
	 Rafah, Okkupiertes Gaza, am 16. März 2003 (Foto: ISM) Hier wird deutlich, dass Rachel markierte Kleidung trägt, sie hält ein Megaphon u. spricht mit dem Bulldozerfahrer, der gerade dabei ist, ein palästinensisches Haus niederzureißen. Rafah, Okkupiertes Gaza, am 16. März 2003 (Foto: ISM)
  Friedensaktivisten kümmern sich um  Rachel, nachdem sie durch den Bulldozer verletzt wurde.
		  Rafah, okkupiertes Gaza, am 16. März 2003. Friedensaktivisten kümmern sich um Rachel, nachdem sie durch den Bulldozer verletzt wurde. Rafah, okkupiertes Gaza, am 16. März 2003.
  Man sieht, wie Rachel Corrie, tödlich verletzt durch den israelischen Bulldozer,
		  am Boden liegt. Rafah, Okkupiertes Gaza, am 16. März 2003 (Foto: ISM) Man sieht, wie Rachel Corrie, tödlich verletzt durch den israelischen Bulldozer, am Boden liegt. Rafah, Okkupiertes Gaza, am 16. März 2003 (Foto: ISM)
  Rachel im Najjar-Hospital in Rafah, Okkupiertes Gaza. Die israelische Tageszeitung 'Ha'aretz' berichtet,
		  laut Dr. Ali Mussa, Arzt des Hospitals, war Rachel Corries Tod Folge Rachel im Najjar-Hospital in Rafah, Okkupiertes Gaza. Die israelische Tageszeitung 'Ha'aretz' berichtet, laut Dr. Ali Mussa, Arzt des Hospitals, war Rachel Corries Tod Folge "von Brüchen im Kopf- und Brustbereich" (Mohammad Al-Moghair)

Ein späterer Bericht des ISM-Medienkoordinators Michael Shaikh / Beit Sahour gibt Aufschluss über weitere Details der Geschehnisse:

"Die Konfrontation zwischen den ISM-Leuten u. der Israelischen Armee hatte bereits 2 Stunden gedauert, als Rachel überfahren wurde. Rachel u. die übrigen Aktivisten hatten sich klar als unbewaffnete internationale Friedensaktivisten zu erkennen gegeben - während der gesamten Konfrontation. Derzeit versucht die Israelische Armee, Rachel lächerlich zu machen u. behauptet, sie sei vor den Bulldozer gerannt u. durch einen Unfall ums Leben gekommen. Augenzeugen des Mordes widersprechen dieser Version kategorisch. Vielmehr war es so, dass Rachel dem Bulldozer im Weg saß. Er kam auf sie zugefahren. Als sie sah, dass der Bulldozer offensichtlich weder halten noch ausweichen werde, stieg sie auf einen Haufen Erde u. Trümmer, um dem Fahrer direkt in die Augen zu sehen, aber der fuhr dennoch weiter. Sie trug eine fluoreszendierende Jacke. Der Bulldozer fuhr weiter, sodass sie unter den Erdhaufen gezogen wurde (auf dem sie zuvor gestanden hatte). Nachdem sie darunter verschwunden war, fuhr der Fahrer einfach weiter, bis der Bulldozer auf ihr stand. Der Fahrer hob die Bulldozer-Schaufel nicht an, sodass Rachel von ihr erdrückt wurde. Schließlich fuhr der Bulldozer zurück. Die 7 andern ISM-Aktivisten, die an der Aktion beteiligt waren, rannten sofort hin, um Rachels Körper aus der Erde zu graben. Eine Ambulanz brachte sie ins Al-Najjar-Hospital, wo sie starb".

Rachels Kameraden trösten einander im Hospital von Najjar, Rafah,
Okkupiertes Gaza. Laut 'Ha'aretz' wurde noch ein zweiter Aktivist - an
gleicher Stelle - verletzt (Mohammad Al-Moghair). Rachels Kameraden trösten einander im Hospital von Najjar, Rafah, Okkupiertes Gaza. Laut 'Ha'aretz' wurde noch ein zweiter Aktivist - an gleicher Stelle - verletzt (Mohammad Al-Moghair).

"Es war ein bedauerlicher Unfall", wird der Sprecher der 'Israelischen Verteidigungskräfte' (!), Hauptmann Jacob Dallal in der 'Ha'aretz' zitiert. "Wir hatten es hier mit einer Gruppe Aktivisten zu tun, die sich äußerst unverantwortlich benahmen. Sie haben jeden gefährdet". Soldaten der Israelischen Armee bzw. mit ihnen verbundene paramilitärische Einheiten der israelischen Siedler sind verantwortlich für den Tod von 2 181 Palästinensern. 22 218 wurden verletzt (Zeitraum: 29. Sept. 2000 - 14. März 2003).

Außer Rachel Corrie, die von einem israelischen Bulldozerfahrer getötet wurde, starben während dieser Intifada durch die Hand der Israelischen Armee noch weitere Ausländer bei verschiedenen Anlässen, so der deutsche Arzt Harald Fischer, der italienische Kameramann Rafaeli Ciriello u. der britische UN-Mitarbeiter Iain Hook.

Dieser (obige) Beitrag wurde zusammengestellt von Nigel Parry u. Arjan El Fassed (Gründungsmitglieder der 'Electronic Intifada') unter Mitarbeit von Michael Brown u. Ken Harper.

Am Tag nach ihrem Martyrium liefen Palästinenser auf den Straßen Palästinas mit amerikanischen Flaggen in Gedenken an Rachel Corrie einen Trauerzug, mit Flaggen, die sie sonst verbrennen würden!

"Mir ist es erlaubt, das Meer zu sehen" - Rachel Corrie schrieb ihrer Familie.

Internationale Presseveröffentlichung, 17. März 2003 der Gush Shalom

[Wir leiten die traurige aber mutige Stellungnahme von den Eltern von Rachel Corrie weiter, gefolgt von einem bewegenden "Brief aus Palästina", den sie ihnen am 7. Februar 2003 schrieb, zwei Wochen nach ihrer Ankunft im Gaza Streifen.] 

16. März 2003

"Wir durchgehen nun eine Zeit des Trauerns und Nochherausfindens der Einzelheiten hinter dem Tod von Rachel im Gaza Streifen. Wir haben alle unsere Kinder dazu erzogen die Schönheit der globalen Gemeinschaft und Familie zu schätzen und sind stolz, dass Rachel ihre Überzeugungen leben konnte. Rachel war erfüllt von Liebe und einem Pflichtgefühl für ihre Mitmenschen, wo immer sie auch lebten. Und, sie hat ihr Leben gegeben um diejenigen zu schützen, die sich nicht selber schützen können.

Rachel schrieb uns aus dem Gaza Streifen, und wir möchten den Medien gerne ihre Erfahrungen in ihren eigenen Worten in dieser Zeit mitteilen.

Danke.

Craig and Cindy Corrie, Eltern von Rachel Corrie 

Auszüge aus einer Email von Rachel vom 7. Februar 2003.

Ich bin nun seit zwei Wochen und einer Stunde in Palästina und ich habe immer noch kaum Worte um zu beschreiben, was ich sehe. Es ist für mich am schwierigsten, daran zu denken, was hier geschieht, wenn ich hier sitze und in die Vereinigten Staaten schreibe ­ etwas über das so gut wie sichere Portal zum Luxus. Ich weiß nicht, ob viele der Kinder hier je gelebt haben ohne Panzergranatenlöchern in ihren Wänden und den Türmen einer Besatzungsarmee, die sie ständig vom nahen Horizont bewacht. Ich glaube, obwohl ich mir nicht ganz sicher bin, dass selbst die kleinsten dieser Kinder verstehen, dass das Leben anderswo nicht so aussieht wie hier. Ein Achtjähriger war, zwei Tage bevor ich hier ankam, von einem israelischen Panzer erschossen worden, und viele der Kinder murmeln mir seinen Namen zu, ³Ali² -- oder zeigen auf die Plakat mit ihm an den Wänden. Die Kinder lieben es auch, mir beim Üben meines begrenzten Arabisch zu helfen indem sie mich fragen "Kaif Sharon?" "Kaif Bush?" und sie lachen, wenn ich in meinem beschränkten Arabisch zurücksage "Bush Majnoon" "Sharon Majnoon". (Wie ist Sharon? Wie ist Bush? Bush ist verrückt. Sharon ist verrückt.) Natürlich ist dies nicht ganz das, was ich glaube, und einige der Erwachsenen, die Englisch können, korrigieren mich: Bush mish Majnoon... Bush ist ein Geschäftsmann. Heute versuchte ich zu lernen "Bush ist ein Werkzeug" zu sagen, aber ich glaube nicht, dass ich es ganz richtig übersetzt habe. Aber immerhin, es gibt hier Achtjährige, die mehr von dem Zusammenwirken der globalen Strukturen verstehen, als ich vor ein paar Jahren gewusst habe -- zumindest was Israel betrifft.

Nichtsdestoweniger, ich denke darüber nach, dass kein unfangreiches Lesen, Besuchen von Bildungsveranstaltungen, Sichten von Dokumenten und mündliche Überlieferung mich auf die Realität der Situation hier hätte vorbereiten können. Ihr könnt es euch nicht vorstellen, wenn ihr es nicht selbst gesehen habt, und selbst dann wird es euch immer bewusst, dass eure Erfahrung nicht die ganze Realität ist: was gäbe es für Schwierigkeiten, der sich die israelische Armee gegenüberstehen sähe, falls ein unbewaffneter US Staatsbürger erschossen würde, und was ist mit der Tatsache, dass ich Geld habe um Wasser zu kaufen, wenn die Armee Brunnen zerstört, und natürlich der Tatsache, dass ich die Möglichkeit habe, wegzugehen. Keiner in meiner Familie ist beim Autofahren von einem Raketenwerfer aus einem Turm am Ende einer größeren Straße in meiner Heimatstadt erschossen worden. Ich habe ein Heim. Mir ist es erlaubt, das Meer zu sehen. Offensichtlich ist es für mich ganz schwierig, für Monate oder Jahre ohne einen Prozess festgehalten zu werden (dies, weil ich eine weiße US Bürgerin bin, im Gegensatz zu so vielen anderen). Wenn ich zur Schule oder Arbeit gehe, kann ich relativ sicher sein, dass kein schwer bewaffneter Soldat auf halben Wege zwischen Mud Bay und dem Stadtzentrum von Olympia an einem Checkpoint wartet -- ein Soldat mit der Macht zu entscheiden, ob ich meinen Geschäften nachgehen darf, und ob ich nach Hause gehen darf, wenn ich fertig bin. So, wenn ich Empörung fühle bei der Ankunft und dem kurzen und unvollständigen Eintreten in die Welt, in der diese Kinder leben, frage ich mich umgekehrt nach dem, wie es für sie sein würde, wenn sie in meiner Welt ankämen.

Sie wissen, dass Kinder in den Vereinigten Staaten normalerweise damit leben müssen, dass ihre Eltern nicht erschossen worden sind, und sie wissen, dass sie manchmal das Meer zu sehen bekommen. Aber wenn ihr erst einmal das Meer gesehen hat und an einem stillen Platz wohnt, wo Wasser für selbstverständlich gehalten und nicht in der Nacht durch Bulldozer gestohlen wird, und wenn ihr erst einmal einen Abend verbracht habt, an dem ihr euch nicht gefragt habt, ob die Mauern eures Hauses plötzlich einfallen könnten, wobei ihr aus dem Schlaf geholt werdet, und wenn ihr erst einmal Menschen getroffen habt, die nie jemanden verloren haben ­ wenn ihr erst einmal die Realität einer Welt erfahren habt, die nicht von mörderischen Türmen, Panzern bewaffneten "Siedlungen" und jetzt einer gigantischen Metallwand umgeben ist, dann frage ich mich, I ob ihr der Welt vergeben könnt für all die Jahre eurer Kindheit, die verbracht wurde im Existieren -- einfach Existieren -- im Widerstand gegen im ständigen Würgegriff der viertgrößten Militärmacht -- gestützt durch die einzige Supermacht der Welt -- bei ihrem Versuch, euch aus eurem Haus zu entfernen. Dies ist etwas, worüber ich mich bei diesen Kindern wundere. Ich frage mich, was passieren würde, wenn sie es wirklich wüssten.

Im Nachhinein zu all diesem Gefasel, ich bin in Rafah, eine Stadt von etwa 140.000 Menschen, ungefähr 60 Prozent von ihnen sind Flüchtlinge -- viele von ihnen sind Flüchtlinge zum zweiten oder dritten Mal. Rafah existierte bereits vor 1948, aber die meisten der Menschen hier sind entweder selbst oder sind Nachkommen von Menschen, die hierher gebracht wurden von ihren Häusern im historischen Palästina -- jetzt Israel. Rafah wurde in zwei Hälften geteilt als der Sinai an Ägypten zurückgegeben wurde. Gegenwärtig baut die israelische Armee eine vierzehn Meter hohe Mauer zwischen Rafah in Palästina und der Grenze, die das Niemandland von den Häusern entlang der Grenze abschneidet. Sechshundert und zwei Häuser sind nach Angaben des Rafah Bevölkerungsflüchtlingskomitee völlig mit dem Bulldozer plattgemacht worden. Die Anzahl der Häuser, die teilweise zerstört wurden, ist größer.

Heute als ich über die Trümmer ging, wo einst Häuser standen, riefen mir ägyptische Soldaten von der anderen Seite der Grenze zu, "Geh! Geh!" weil ein Panzer kam. Es folgte ein Winken und "wie heißt du?". Es gibt in dieser freundlichen Neugier etwas Störendes. Sie erinnerte mich daran, wie wir, bis zu einem gewissen alle Kinder sind, die neugierig gegenüber anderen Kindern: Ägyptische Kinder, die einer Fremden zuriefen, die in die Fahrspur der Panzer ging. Palästinensische Kinder, die aus den Panzern beschossen werden, wenn sie hinter den Mauern hervor luchsen, um zu sehen, was da vor sich geht. Internationale Kinder, die mit Transparenten vor Panzern stehen. Israelische Kinder in den Panzern anonym, gelegentlich schimpfend -- und auch gelegentlich winkend -- viele gezwungen, hier zu sein, viele einfach aggressiv, in die Häuser schießend, wenn wir weggehen.

Zusätzlich zu der ständigen Präsenz von Panzern entlang der Grenze und in der westlichen Region zwischen Rafah und den Siedlungen entlang der Küste gibt es hier mehr IDF Türme als ich zählen kann -- entlang des Horizonts, am Ende der Straßen. Einige einfach grünes Armee Metall. Andere dieser merkwürdigen Wendeltreppen, verhängt mit einer Art von Netzwerk, um die Aktivitäten darin unsichtbar zu machen. Einige versteckt, unmittelbar hinter der Kulisse von Gebäuden. Eine Nachricht kam am vergangenen und zu dem Zeitpunkt, die Tag auf wir brauchen, um die Wäsche zu waschen und die Stadt zweimal zu überqueren um unsere Banners aufzuhängen. Trotz der Tatsache, dass einige der Fakten, ein paar der Gegenden, die am nächsten an der Grenze der Gebiete, von denen die Gebäude das ursprüngliche Rafah ausmacht, mit Familien, die auf diesem Land für mindestens ein Jahrhundert gelebt haben, nur die 1948 Lager im Zentrum der Stadt palästinensischen kontrollierten Gebiete unter Oslo. Aber so weit ich es sagen kann gibt es nur wenige Plätze wenn überhaupt, die nicht in Sichtweite von diesem oder jenem Turm sind. Sicherlich gibt es keinen unverletzlichen Platz für Apache Hubschrauber oder Kameras, von unsichtbaren Drohnen, die wir über Stunden an manchen Tagen für ein paar Stunden über dem Surren über der Stadt hören.

Ich habe hier Probleme beim Zugang zu Nachrichten über die Welt draußen, aber ich höre, dass eine Eskalation des Kriegs gegen den Irak unvermeidlich ist. Es herrscht hier eine recht große Betroffenheit über die "Reokkupation von Gaza." Gaza wird jeden Tag bis zu verschiedenen Ausmaßen reokkupiert, aber ich denke, die Angst besteht darin, dass die Panzer alle Straßen einnehmen und hier bleiben werden, anstatt des Einnehmens einiger der Straßen und dem dann folgenden Rückzug nach einigen Stunden oder Tagen um zu beobachten und von den Rändern der Gemeinden zu schießen. Wenn die Menschen nicht bereits über die Folgen des Krieges für die Menschen in der gesamten Region nachdenken, dann hoffe ich, dass sie damit beginnen werden.

Ich hoffe auch, dass ihr hierher kommen werdet. Wir schwanken zwischen fünf und sechs Internationalen. Die Ortschaften, die uns um eine gewisse Form von Präsenz gebeten haben, sind Yibna, Tel El Sultan, Hi Salam, Brazil, Block J, Zorob, und Block O. Es besteht auch die Notwendigkeit der ständigen Präsenz über Nacht an einem Brunnen am Stadtrand von Rafah, da die israelische Armee die zwei größten Brunnen zerstört hat. Nach Angaben der städtischen Wasserbehörde lieferten die Brunnen, die letzte Woche zerstört wurden die Hälfte von Rafahs Wasserbedarf. Viele der Gemeinden haben Internationale gebeten, bei Nacht anwesend zu sein beim Versuch Häuser abzuschirmen vor weiterem Abriss. Nach etwa zweiundzwanzig Uhr ist es sehr schwierig, sich bei Nacht zu bewegen, weil die israelische Armee jeden auf den Straßen als Jemanden als Widerstandskämpfer behandelt und auf sie schießt. Daher sind wir klar zu wenig.

Ich glaube weiterhin, dass meine Heimatstadt, Olympia, eine Menge gewinnen und eine Menge anbieten könnte, indem es sich entschließe, eine Verpflichtung gegenüber Rafah in Form einer Partnerschaftsgemeinde Beziehung zu machen. Einige Lehrer und Kindergruppen haben ihr Interesse an Email Austauschen ausgedrückt, aber dies ist nur die Spitze des Eisbergs der Solidaritätsarbeit, die gemacht werden könnte. Viele Menschen möchten, dass ihre Stimme gehört wird, und ich denke, wir sollten etwas von unserem Privileg als International benutzen, damit diese Stimmen direkt in den USA gehört werden, anstatt durch den Filter von wohlmeinenden Internationalen wie mir. Ich fange gerade an zu lernen von dem, was ich als eine intensive Anleitung erwarte, über die Fähigkeit von Menschen, sich gegen alle Widrigkeiten zu organisieren und gegen alle Widrigkeiten zu widerstehen.

Rafah: ISM-Aktivistin von Bulldozer getötet

Medienmitteilung ISM Nablus Von: gfc / ISM Nablus 16.03.2003 22:56

Am Sonntag, 16. März um ca. 17 Uhr wurde im Rafah Flüchtlingslager Rachel Corey, Aktivistin des International Solidarity Movements ISM, durch einen Bulldozer der israelischen Besatzungsarmee IOF getötet. Sie versuchte mit anderen AktivistInnen, die illegalen Hauszerstörungen der IOF zu verhindern.

Rachel Corey, 23-jaehrige Aktivistin von ISM Gaza, wurde heute Nachmittag von einem IOF-Bulldozer getötet, der ein Haus im Quartier Al-Salam im Flüchtlingslager Rafah zerstören wollte. Rachel verhandelte zuerst mit dem Soldaten im Bulldozer, blieb aber erfolglos. Der Fahrer hatte deutlich erkannt, dass es sich beim späteren Opfer um eine internationale Menschenrechtsaktivistin handelte. Da der Bulldozer mit der Zerstörung fortfuhr, fiel Schutt auf die amerikanische Aktivistin und sie strauchelte. Der Bulldozer fuhr schließlich zweimal über die am Boden liegende Aktivistin. Gemäss Dr. Ali Musa vom Al-Najar-Spital starb Rachel an verschiedenen Schädel- und Knochenbrüchen.

Dies ist nicht der erste direkte und absichtliche Angriff israelischer Besatzungssoldaten auf internationale AktivistInnen. Rachel Corey ist jedoch das erste Todesopfer aus den Reihen ISMs. Ihr Tod ist für die AktivistInnen vor Ort ein Schock, ISMs fortdauernder Widerstand gegen die alltäglichen Kriegsverbrechen der israelischen Regierung und der IOF steht deswegen nicht in Frage. Die israelische Besatzungsarmee unterscheidet nicht zwischen unbewaffneten Zivilpersonen und bewaffneten Kämpfern und weicht längst nicht mehr davor zurück, internationale AktivistInnen offen anzugreifen und gar – wie heute – zu ermorden.

Seit Ausbruch der 2. Intifada starben neben Rachel bereits mehr als 2320 PalästinenserInnen durch die Repression der israelischen Besatzungsarmee. Im Gaza-Streifen wurden bislang mehr als 600 Häuser, davon der größte Teil in Rafah nahe der Grenze zu Ägypten, von den IOF zerstört, was Art. 53 der 4. Genfer Konvention eindeutig verletzt. ISM-AktivistInnen, darunter gegenwärtig zwei schweizer Staatsangehörige, unterstützen seit Monaten den gewaltlosen Widerstand gegen die systematischen Hauszerstörungen u.a. in Rafah.

ISM ist eine palaestinensisch-internationale Bewegung, deren Ziel es mitunter ist, dass Leiden der palaestinensischen Zivilbevölkerung unter der israelischen Besatzung zu lindern bzw. gegen die alltäglichen Exzesse der israelischen Armee einzustehen. Obwohl gemäss der 4. Genfer Konvention die Zivilbevölkerung im Falle einer Besatzung oder eines bewaffneten Konfliktes als "geschützt" behandelt werden muss, hat sich die internationale Gemeinschaft seit Jahren nicht ernsthaft mit der Situation der palästinensischen Bevölkerung befasst und freiwillige, ungeschützte Menschen aus aller Welt übernehmen seit längerem diese Verantwortung. Rachel hat heute ihr Engagement gegen die alltäglichen Menschenrechtsverletzungen mit ihrem Leben bezahlt.

Nablus, Occupied Palestine, 16/03/03

"Dummheit: Sich vor einen Bulldozer setzen, um Terroristen zu schützen"

Andrea Naica-Loebell 25.03.2003 - Telepolis

Proteste gegen eine Karikatur zum Tod der Friedensaktivistin Rachel Corrie

weiter hier.

Rachel Corries kurze Lehrzeit - Das Vermächtnis einer Friedensaktivistin

09.04.2003 junge welt

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Internationale Friedensaktivisten unter Feuer

Peter Schäfer 13.04.2003 - Telepolis

Weiter hier

Freiheit der Kunst - Theaterstück in New York vor Premiere abgesetzt

04.03.2006

Wie der britische Guardian am Mittwoch berichtete, wurde ein Theaterstück über das Leben von Rachel Corrie http://www.rachelcorrie.org noch vor der Premiere abgesetzt. Weiter unter:
http://www.freace.de/artikel/200603/040306b.html 

 
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Anklage gegen Israel

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Skandal-Urteil im Fall Rachel Corrie

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Die zweite Ermordung der Rachel Corrie: ein Moment des Mitempfindens mit ihrer Familie

 

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